Fotografien für den stern 1970 bis 1990
Stadtmuseum Schleswig: 3. Juli bis 4. September 2011
Eröffnung: 3. Juli 2011 um 11.00 Uhr Axel Carp wird persönlich anwesend sein.
Bereits als Elfjähriger erwarb der 1941 in Essen geborene Axel Carp seine erste Kamera und begann zu fotografieren. Nach dem Abitur nahm er jedoch zunächst ein Maschinenbaustudium an der TU Berlin auf, bevor er sich für eine fotografische Laufbahn entschied und 1964 an die Essener Folkwangschule für Gestaltung wechselte. Hier studierte er bis 1968 Fotografie bei Otto Steinert, der als herausragende Persönlichkeit der deutschen Nachkriegsfotografie eine ganze Generation von Fotografen prägte.
Danach arbeitete Carp ein Jahr lang als Fotoreporter für die Bild-Zeitung in Hamburg, bevor er seine Tätigkeit für das Hamburger Magazin stern aufnahm. Dort wurde er schnell bekannt durch seinen engagierten Fotojournalismus über aktuelle Themen aus dem In- und Ausland.
Er gab den Missständen Namen und Gesichter …
So dokumentierte er beispielsweise schonungslos die erschütternde Wahrheit über Tierversuche und Tierquälerei in Deutschland und Spanien und hielt eindringlich die Ereignisse während der Anti-Kernkraft-Demonstrationen in Brokdorf und Wackersdorf fest. In Nicaragua porträtierte er 1990 den Sandinisten-Führer Daniel Ortega und den Kulturminister Ernesto Cardenal, im Irak 1982 den damaligen Staatspräsidenten Saddam Hussein.
Für sein anlässlich der bevorstehenden Unabhängigkeit in Angola entstandenes Bild einer jubelnden Menschenmenge gewann Axel Carp 1976 den 2. Preis beim legendären World Press Photo Award.
Auch viele deutsche Politiker und Prominente fotografierte Carp, wie zum Beispiel den damaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher auf dem Balkon der Deutschen Botschaft in Prag am historischen 30. September 1989, den Panikrocker Udo Lindenberg, den er Ende der 1970er Jahre mehrere Tage auf seiner Tournee begleitete, oder den jüngst verstorbenen Unternehmer und legendären Playboy Gunter Sachs, als dieser 1978 gerade selbst durch den Sucher seiner Kamera blickte.
Ab 1992 bis zu seinem Ruhestand 2006 arbeitete Carp nicht mehr als Fotojournalist, sondern als Bildredaktuer für den stern.
Der Fotograf lebt in der Nähe von Schleswig und in Hamburg.