Im 18. Jahrhundert gab es in Schleswig-Holstein mehrere Fayence-Manufakturen, die Fayencen bester Qualität herstellten. Dieses Geschirr diente als Ersatz für das nahezu unerschwingliche Porzellan, dessen Herstellung in Europa gerade erst gelungen war. Fayence ist eine helle, weiß glasierte Keramik, die sich hervorragend zur Bemalung eignet. Zu den renommierten Fayence-Herstellern gehörte auch die Schleswiger Manufaktur, deren Spezialität Bemalungen in Mangan-Violett waren. Das Einfuhrverbot der blau bemalten Keramik nach Dänemark, dem Hauptabsatzgebiet der Schleswiger Manufaktur, führte zu dieser Spezialisierung. Mit dem Verbot wollten die Dänen den Verkauf der in Dänemark produzierten blauen Fayence sicherstellen. Zum Teil seltene und kostbare Beispiele aus der Produktion der Schleswiger Manufaktur finden sich im ersten Geschoss des Palais.