Stadtmuseum Schleswig

Sliesthorp-Haithabu-Schleswig

Im Jahre 804 n. Chr. wurde Haithabu, damals sowohl Sliesthorp als auch Hedeby genannt, erwähnt. Die Nachfolgerin Haithabus, die Mitte des 11. Jahrhunderts entstandene Siedlung auf dem Nordufer der Schlei, hatte ebenfalls zwei Namen, Schleswig und Hedeby/Haithabu. Nicht nur die doppelte Namensnennung weist auf die enge Verbindung der Stadt Schleswig zu ihrer wikingerzeitlichen Wurzel am Südufer der Schlei hin.

Die neue Stadt hatte auch die wichtigsten Funktionen Haithabus übernommen: Königssitz, Bischofssitz und den Fernhandel über See. Was machte die Region am Ende der Ostseeförde in dieser Zeit so attraktiv? Was war das Besondere an dieser Lage? Was unterschied die beiden Orte? Warum hatte man sich entschlossen, das „alte" Haithabu zu verlassen und auf dem Nordufer der Schlei eine neue Stadt zu bauen? Diesen und anderen Themen widmet sich die Dauerausstellung im Stadtmuseum und geht dabei neue Wege: Großflächige Tafeln und zwei Computer präsentieren aufwendige Rekonstruktionen von Szenen aus der mittelalterlichen Stadt. So werden Gebäude sichtbar, die längst vergangen sind. Die Ausstellung ermöglicht es dem Besucher, sich der spannenden Frühgeschichte Schleswigs mit Hilfe modernster Technik zu nähern.

Ein Blick in die Ausstellung, Foto: Dr. Holger Rüdel
Foto: Dr. Holger Rüdel

Update Frühjahr 2015

Pressemitteilung Verein zur Förderung des Stadtmuseums Schleswig e. V.

Umfangreiche Erneuerung der Computerpräsentation „Sliesthorp-Haithabu-Schleswig“ fertiggestellt – ein Meilenstein in der Modernisierung der stadtgeschichtlichen Schausammlung im Stadtmuseum Schleswig

Zur Vorgeschichte

Im Jahre 2004 feierte Schleswig die Erwähnung des Ortes „Sliesthorp“ in den fränkischen Reichsannalen für das Jahr 804. Hierfür wurde die Ausstellung „Sliesthorp-Haithabu-Schleswig“ konzipiert, die neue Wege der musealen Information gehen sollte. Die Umsetzung lag in den Händen von Dr. Willi Kramer vom Archäologischen Landesamt und seiner Frau Dr. Anke Feiler-Kramer.

Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in der digitalen Technik der vergangenen Jahre sah der Direktor des Stadtmuseums, Dr. Holger Rüdel dringend Erneuerungsbedarf. Er holte für ein Update-Projekt den Verein zur Förderung des Stadtmuseums Schleswig e. V. als Träger der Maßnahme und Hauptfinanzier ins Boot. Die Kulturstiftung Schleswig-Flensburg der Nord-Ostsee Sparkasse ermöglichte das Projekt darüber hinaus mit einer namhaften Zuwendung. Bereits die Ausstellung von 2004 konnte dank der Initiative des Fördervereins und der Mitfinanzierung der Nord-Ostsee Sparkasse verwirklicht werden.

Das neue System

Der technische Fortschritt bildet sich unübersehbar ab: Während die alte Schau nur zwei 17 Zoll große Bildschirme bot, die umständlich von einer Maus zu steuern waren, stehen nun großzügig dimensionierte Monitore im HD-Format für die Präsentation zur Verfügung. Die digitalen Informationsangebote sind separat und bequem über Touchscreen-Panels auswählbar. Mit der Lieferung und Installation der Hardware war die Kieler Firma avt plus media service GmbH beauftragt, die auch für eine neue Software-Einbettung sorgte. Dr. Willi Kramer übertrug alte und neue Inhalte in die internetfähige Struktur HTML 4 mit einer Datenbank im Hintergrund. Diese Lösung überzeugt, weil sie schnell, benutzerfreundlich und jederzeit ergänzbar ist. Hinsichtlich der neuen Inhalte konnte Dr. Kramer auf seine stadtarchäologischen Forschungen zwischen 2004 und 2007 zurückgreifen. Er leitete in diesem Zeitraum die Ausgrabungen in der Norderdomstraße, der Pastorenstraße und dem Hafengang 11, die bedeutende neue Erkenntnisse zur Stadtgeschichte erbracht haben. Bohrungen im Holmer Noor ließen einen dortigen Hafen erkennen, der unmittelbar an die Königspfalz der frühen mittelalterlichen Stadt anschloss.

Weitere Innovationen finden sich auch bei der Präsentation des Danewerks, das als Thema fraglos zu „Sliesthorp-Haithabu-Schleswig“ gehört. Hier findet der Besucher Informationen zur Funktionsweise eines solchen Wallsystems und zu herausragenden Bauteilen. Eine Time-Line mit Angaben zu den Bau- und Nutzungszeiten lässt Schwerpunkte erkennen: In der Vorwikingerzeit und im Mittelalter fanden die wichtigsten Aktionen statt. Eine Nutzung im Rahmen des schwedisch-dänischen Krieges von 1658/1660 ist auch der Fachwissenschaft bisher unbekannt. Am Ochsenweg bei Rothenkrug, gleich gegenüber dem heutigen Danevirke Museum, hatte man damals eine Schanze errichtet, um schwedische Truppen von einem Durchbruch abzuhalten.

Dr. Kramer entwickelte für sämtliche Präsentationen neue Grafiken und 3D-Darstellungen in hoher Qualität und Auflösung. Videos von den Ausgrabungen oder von der Restaurierung der Waldemarsmauer beleben die Informationen ebenso wie Video-Luftaufnahmen, die in geringer Höhe von einem Flugdrachen aus gedreht worden sind.

Für den Verein zur Förderung des Stadtmuseums Schleswig e. V. ist das erfolgreich abgeschlossene Projekt ein Meilenstein in der modernen Ausrichtung des Stadtmuseums.

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Termine und Führungen

  • Führung: UNICEF-Foto des Jahres - Der Wettbewerb 14. November 2024, 11:00 bis 12:00 Uhr

    Moderation: Angeline Schube-Focke
    Kosten: 3 € zzgl. Eintritt,
    Anmeldung: telefonisch (04621 936820) oder per E-Mail (stadtmuseum [AT] schleswig [PUNKT] de)