Aktuell im Museum für Outsiderkunst: Frauenbilder

Eröffnung Ausstellung „Frauenbilder“
Museum für Outsiderkunst am 16.03.2023
SCHLESWIG. Die Kunst ist weiblich. Dass Simone de Beauvoir schrieb: „Ich wage das große Abenteuer, ich selbst zu sein“ ist schon einige Jahre her. Doch die Kunst ist ein Abenteuer geblieben – vor allem für Frauen. Immer noch sind sie als Akteurinnen deutlich in der Unterzahl.
Es geht in der Ausstellung „Frauenbilder“, die am 16. März um 19 Uhr im Museum für Outsiderkunst im Stadtweg 57 in Schleswig eröffnet wird, jedoch nicht um kreative Statements zur Rolle der Frau, sondern um vier Frauen, die sich in ihren unterschiedlichen Arbeiten durch verschiedene Techniken mit sich selbst und ihrer aktuellen Umwelt auseinandersetzen.
Die Serie „Frauen im Wunschmodus“ von der Kieler Künstlerin Uta Kathleen Kalthoff entsteht seit Ende 2021. Die sinnlichen, oft in sich gekehrten Frauenportraits findet sie in Modejournalen aus den 50 und 60er Jahren, meist wird nur in den ursprünglich schwarz-weißen Abbildungen der Mund knallrot koloriert, in Liniengebilden werden Worte in Endlosschleifen geschrieben und mit floralen Motiven geschmückt. Die Arbeiten verkörpern ein sowohl persönliches wie sicher auch allgemeines Wunschdenken, wie „Happy and Smile“, „Gedankenspiele“ oder „Love and Peace“. Ebenso öffnen sie die Augen für die Schönheit des Lebens, das den eigenen „Flow“ in Schwung bringt.
Die Schleswiger Künstlerin Ilona Meyer, die schon lange im Kunstatelier der Hesterberg & Stadtfeld arbeitet, widmet sich zwar vielen Vorlagen, die man am Titel noch zu ordnen kann, übersetzt diese aber in ihre eigene Zeichensprache mit sehr intensivem Strich mit Buntstiften.
Aus ihrer Umgebung sammelt Wanda Szostak Eindrücke und verwandelt diese mit verschiedenen grafischen Mitteln sehr zurück gezogen zu eigenen Welten aus denen Fabelwesen zu uns sprechen.
Die fast lebensgroßen, mit dunkelrotem Geweih behornten Boxerinnen von Maren Schwartzkopf begegnen dem Besucher zwar einerseits wehrhaft, aber durch ihre geschlossenen Augenlider und den entgegengestreckten Kussmund auch augenzwinkernd zugleich. Die kleineren Objekte der Eckernförder Keramikerin aus der Serie „Just visiting“ erzählen von vergangenen Momenten, die sich als verlorengegangene Objekte auf einem gedachten Planeten wiederfinden.
Auch überdimensionale Wandteller-Collagen, bedruckt auf LKW-Plane, spiegeln Erinnerungen der Künstlerin schemenhaft wider.